Die Scrambler 800 der Marke Ducati. Ein Volltreffer in jeder Hinsicht.
Dies liegt allerdings schon drei Jahre zurück. Heute wird die Ducati Scrambler schon fast als eigenständige Submarke geführt und wächst seither stätig.
Heute kann man neben den verschiedenen Typen wie Full Throttle oder Icon Classic auch auf die verschiedenen Street Classic, Desert Sled und Café Racer zurückgreifen. Ja, du hast richtig gehört.
Ein Café Racer der Marke Ducati Scrambler. Funktioniert diese Paarung überhaupt? Kurz und knackig: Auf jeden Fall.
Lass dich nicht täuschen
Ein „Was soll das denn sein?“ oder „Geht so“ wird nicht nur einem einzelnen Motorradliebhaber aus dem Mund entwichen sein, als er die Scrambler CR zum ersten Mal sah.
Kann man sich allerdings dennoch dazu bewegen, der etwas anderen Café-Racer-Ducati eine Chance zu geben, wird man nicht enttäuscht.
Bereits auf den ersten zehn Kilometern bereitet einem das Gefühl von Schwerelosigkeit und Geschwindigkeit Tränen in den Augen.
Der Grund hierfür liegt ganz bestimmt auch am unglaublichen und einzigartige L-Twin, der mit seinen tiefen und dunkles Bässen Herzen höher schlagen lässt.
Weiters werden dir sofort die etwas moderat positionierten Alu-Stemmlenker mit ihren außen sitzenden Spiegeln ins Auge springen.
Durch diese Lenkung ist die Sitzhaltung allerdings durchaus bequemer als man vorab annehmen wird. Allgemein kann man sagen, dass du auf der Ducati Scrambler eine sportliche, leicht nach vorne gebeugter Position einnehmen wirst.
Das Gewicht des Körpers wird hierbei gut verteilt und die Arme nicht zu sehr belastet. Zudem vermittelt die Ducati das Gefühl eines echten Café-Racers, dass durch den am Soziusitz angeschraubten Höcker deutlich verstärkt wird.
Eine geeignete Startnummerntafel wurde ebenfalls angebracht und bedeckt fast das gesamte linke Solofederbein.
Das am vorderen Ende angebrachte Schutzblech sieht zwar ansprechend aus, hält aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht jeden Stein vom Zylinder, der vorne angebracht ist, fern.
Probleme mit diesem Blech sind allerdings bis heute eine Ausnahme, kann also getrost ignoriert und als stilvolles Element des Café Racer hingenommen werden.
Instrumente als Stilelement
Als Basic-Ausstattung wurde ein digitales Rundinstrument gewählt, das mit Sicherheit nicht jedes Café-Racer-Herz höherschlagen lässt.
Glücklicherweise kannst du ganz einfach im Zubehörmulti deine bevorzugte, stylische Anzeige wählen, sofern die runde Variante nicht deinen Ansprüchen entspricht.
Im Gegensatz dazu wird man allerdings von der Schlichtheit des Bordcomputers überzeugt sein.
Neben den üblichen Gesamtkilometer- und Außentemperaturanzeigen kann bei dieser Version der Scrambler auch noch zwei Tripmaster vorfinden, welche den Boardcomputer abrunden.D
arüber hinaus befinden sich an der Scrambler per Knopfdruck zurückstellende Blinker, die allerdings doch schon hohe Präzision erfahren müssen, um ihren Werten zu entsprechen.
Dieser Präzision wird man sich allerdings mit Liebe hinwenden, berücksichtigt man das Gesamtpaket der Ducati.
Fahrtechnisch auf hohem Niveau
Die CR von Ducati lässt sich dank ihren 17 Zoll großen Reifen der Marke Pirelli exzellent steuern und durch exakte Spurtreue durch die Kurven einer jeden Straße dirigieren.
So etwas wie Aufstellneigung hat die Scrambler darüber hinaus noch nie erfahren, auch bei verzögerter Schräglage lässt sich die CR nicht aus ihrem Rhythmus bringen. Sollte dir dein Führerschein hoch und heilig sein, musst du dich schon sehr an der Nase nehmen.
Der 75 PS starke Motor lässt dich schon in die eine oder andere Versuchung bringen, so manchen Geschwindigkeitsbegrenzungen getrost zu ignorieren.
Ab Umdrehungen von 2700 nimmt die Ducati rucklos Gas an, wobei die Gänge hierbei exzellent einrasten.
Die 803 Kubikmeter der Ducati erwachen aber erst wischen 4000 und 6000 Umdrehungen in der Minute zum Leben und werfen ein großes Maß an Begeisterung an den Ducati-Fahrer ab, welcher sich bei diesen Drehzahlen vom umfliegenden Wind geradezu berauscht fühlt.
Wenn du dann bei 7000 Touren und 140 km/h dahin ratterst, beginnt das große Zittern und Kribbeln auf dem angenehm gestaltenen Sitz.
Hierbei wirst du in der einen oder anderen Situation die gut ausgewählten Bremsen benötigen, die allerdings bei unsachgemäßer Benutzung doch schon ein wenig zu stark reagieren.
Ein gutes Gefühl in den Beinen solltest du bei dieser Art von Ducati allerdings ohnehin vorweisen können.
Erinnerungen an Bruno Spaggiari
Die Startnummer an der Scrambler trägt übrigens nicht ganz zufällig die Nummer 54.
Hierbei wird Bruno Spaggiari, ein Motorradrennfahrer der vor mehr als 50 Jahren mit einer 350er Scrambler und der vorher genannten Zahl an einem der legendärsten Straßenrennen aller Zeiten teilnahm: Dem Mototemporada Romagnola.
Die seinerzeit und auch noch heute bekannte „fliegende“ Maschine genießt in Insiderkreisen Kultstatus.
Damals konnte er sich allerdings den Luxus einer einstellbaren 41-Millimeter-USD-Gabel noch nicht vorstellen.
Dafür hast du und jeder andere Käufer wenig Auswahl wenn es um die Farbwahl geht: schwarze Verkleidung und Felgen in Gold. Eloxiert versteht sich.
Mehr wirst du bei der CR nicht finden. Mehr braucht es allerdings auch gar nicht sein. Schau dir auch unseren Beitrag zur BMW und Honda an.