Bobber: was du darüber wissen musst
Bobber sind Motorräder, die eine lange Geschichte in der Personalisierung und im Tuning hinter sich haben. Vor fast 90 Jahren sind die ersten dieser einzigartigen Motorräder erschienen, viele in der eigenen Garage und in jüngeren Jahren auch am Fließband. Sie sind die Vorgänger und Verwandte der sehr bekannten und stilvollen Chopper-Motorräder.
Was ist ein Bobber?
Wie auch bei vielen anderen Motorrad-Typen kommt der Name vom Englischen. Der Ursprung von dem Wort Bobber ist das Verb “to bob, bobbed”. Wenn man das ins Deutsche übersetzt, bedeutet das so viel wie kurz schneiden oder stutzen. Das passt auch sehr gut zu der Art dieser Motorräder und wie diese entstehen. Damit ein Motorrad zu einem Bobber wird, muss es “gestutzt” werden. Alles was zum Fahren nicht nötig ist, wird abgebaut: Lichter, Beifahrersitze, Schutzbleche, Federung, Verkleidung und bei manchen sogar die Seitenspiegel. Somit wird Gewicht reduziert und mehr Geschwindigkeit erreicht. Mit dem Abtrennen der, für die eigentliche Funktion der Motorräder, unnötigen Teile, wurde schon Mitte der 1930er Jahre begonnen. Die “normalen” Biker wollten die damaligen Rennmaschinen nachbauen. Wie auch viele Motorrad Schrauber heutzutage, wollten sie, dass der Stil und die Performance ihrer Motorräder mit denen der Motorräder auf der Rennstrecke vergleichbar wären. Dafür wurde alles abgebaut und das, was nötig war, so minimalistisch wie möglich gehalten, wie z.B. der Sitz. Diese Veränderungen an den Motorrädern wurden als bob-jobs bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Motorrad Tuning-Mode groß in Fahrt und es wurden verschiedene Stile entwickelt. Manche waren eher dem Aussehen gewidmet und andere der guten Funktion auf der Straße. So sind dann auch Motorräder wie die Chopper entstanden. Alle hatten die bob-jobs als Vorgänger. Der Begriff bob-job wurde dann in den 1990er Jahren mit dem Begriff Bobber abgekürzt. Der Name Bobber hat auch mit den Schutzblechen an den Reifen zu tun. Die vorderen Schutzbleche wurden abgebaut und die hinteren wurden, auf Englisch, “bobbed”, also gekürzt oder “gestutzt”. Bobber sind also Motorräder, die nur die nötigen Teile installiert haben und die zu der klassichen Geschichte der amerikanischen Bikes gehören.
Was macht einen Bobber aus?
Bobber sind als personalisierte Motorräder entstanden. Es ging um Geschwindigkeit und bessere Leistung. Aber es gibt Eigenschaften, die alle Bobber gemeinsam haben. Die meisten sind modifizierte Motorräder, bei denen der Motor und alle wichtigen Teile zu sehen sind und nicht hinter einer Verkleidung versteckt sind. Bei dem Abbau der unnötigen Teile wird auch die Federung abgebaut. Fast alle authentischen Bobber haben keine Federung. Eine andere klare Eigenschaft bei Bobbern ist der Sitz. Es gibt nur einen Sitz, der meistens tief liegt und aussieht wie ein großer Fahrradsattel. Manchmal ist eine Federung am Sattel angebracht, die an die älteren Fahrradmodelle erinnert. Manche Motorrad Schrauber verzichten auf jede Art von Federung und haben Sitze ohne Federung. Das nächste auffällige Merkmal bei Bobbern sind die Schutzbleche. Vorne sind meistens keine angebracht und am Hinterrad ist das Schutzblech gekürzt. Du kannst aber trotzdem Bobber-Motorräder sehen, bei denen die Schutzbleche normal angebracht sind. Schließlich will ja wirklich niemand, dass einem Steinchen ins Gesicht katapultiert werden oder dass das Motorrad dreckig wird. Heutzutage sollte man nicht alle originalen Merkmale dieser Bikes imitieren. Von der Polizei angehalten zu werden wegen fehlender Scheinwerfer, Spiegel, oder Ähnliches, wäre wirklich blöd. An erster Stelle muss die Sicherheit und die Erfüllung der Gesetze gewährleistet werden. Aber es ist trotzdem möglich, einen großartigen Bobber zu bauen oder zu kaufen. Mit den hier erwähnten Eigenschaften wirst du mit Links ein Bobber-Motorrad erkennen.
Ist ein Bobber das richtige Motorrad für mich?
Obwohl Bobber früher gemacht wurden, um schneller zu sein, ist das jetzt nicht mehr so. Im Vergleich zu den Motorrädern, die heutzutage angeboten werden, sind Bobber langsame Maschinen. Die Geschwindigkeiten, die erreicht werden, sind nicht sehr hoch und damit eher etwas für gemütlichere Fahrer. Für Motorradanfänger, die sich in den Stil und das Design dieser Motorräder verliebt haben, ist das auch eine gute Option. Bobber werden wegen dem leichten Gewicht und der Fahrposition für Einsteiger empfohlen. Dadurch, dass der Sitz tief ist, kommen die Fahrer meistens mit beiden Füßen auf dem Boden an. Das gibt den Fahrern Sicherheit und Stabilität. Außerdem sind die Reifen fast immer gleich groß. All das macht die Bobber zu Motorrädern, die einfach zu fahren sind, also ideal für Beginner. Aber, sind diese Bikes etwas für lange Fahrten? Die Antwort ist: nein. Obwohl es manche Leute gibt, die sagen, dass alles möglich ist, sind diese Motorräder nicht für lange Fahrten oder Touren gemacht. Die fehlende Federung macht diese Motorräder ungemütlich für lange Fahrten. Man kann zwar Sprungfedern am Sitz installieren, aber viele Kilometer damit zu fahren, kann ganz schön auf den Rücken gehen. Auch der kleine Tank, den die meisten Bobber haben, hilft nicht bei langen Touren. Die Sitzposition und der meistens fehlende Windschutz, kann auf Dauer anstrengend werden. Wenn man in Urlaub mit einem Bobber fahren will, dann muss noch Gepäck mitgenommen werden. Bei Bobber-Motorrädern kann es schwierig werden, Satteltaschen anzubringen. Außerdem verliert man damit den klassischen Bobber-Look. Diese Motorräder sind besser für kurze Spritztouren oder um kurz mit Stil zur Kneipe oder zum Café zu fahren. Wenn du zu den hier beschriebenen Fahrern gehörst oder ein Biker mit viel Leidenschaft für alte amerikanische Modelle bist, dann ist ein Bobber das richtige Motorrad für dich.
Wo liegen die Unterschiede zwischen einem Bobber, Cafe Racer und Scrambler?
Dafür haben wir einen eigenen Artikel zusammengefasst mit einer Auflistung der verschiedenen Merkmale.
Hier geht es zurück zu allen Motorrad-Arten.
Wie du siehst, geht es bei Bobbern um die eigentliche Funktion von einem Motorrad. Motorräder ohne viel Schnickschnack, bei denen es nicht unbedingt um das Aussehen geht, ein Stil der viele Motorrad-Enthusiasten überzeugt.